Donnerstag, 8. August 2013

Vom rastlos sein...

Ich muss ja gestehen dass ich mich noch überhaupt NICHT mit Osho oder seinen Büchern beschäftigt habe, ich hatte noch nichtmal eines in der Hand beim stöbern im Buchladen.
Am Wochenende jedoch viel mir ein DIN A4 Blatt in die Hand auf dem oben stehender Text stand. Ich habe ihn vor einigen Jahren von meiner Freundin bekommen welche damals eine Ausbildung zum spirituellen Wegbegleiter machte.
Ich finde er passt ganz gut zu meinem derzeitigen Seelenchaos... 

Sei ganz du selbst

Wenn du rastlos bist, dann sei rastlos; und wenn du unglücklich bist, dann sei unglücklich!
Diese Dinge muss man einbeziehen; man muss lernen auch mit den negativen Seiten seines Wesens zu leben. Nur so kann man ganz werden.
Wir alle wollen nur mit unseren positiven Seiten leben. Wenn du glücklich bist, akzeptierst du das, wenn du unglücklich bist, lehnst du es ab. Aber du bist beides. 
Wenn alles gut läuft, fühlst du dich toll. Wenn nichts mehr läuft und alles stockt, kommst du dir wie in der Hölle vor. Aber man muss beides akzeptieren.
So ist das Leben nun einmal: Das Leben besteht sowohl aus Hölle wie aus Himmel. Die Unterscheidung zwischen Himmel und Hölle ist verkehrt. Es gibt keinen Himmel da droben und es gibt keine Hölle da drunten – sie beide befinden sich hier. Im einen Augenblick bist du im Himmel und im nächsten Augenblick bist du schon in der Hölle. 
Man muss auch seine negative Seite kennen lernen und sich damit entspannen.
Dann wirst du eines Tages überrascht feststellen, dass sogar deine negative Seite dein Lebensgefühl bereichert. Sie ist nicht überflüssig; sie schenkt dem Leben Würze. 
Ohne sie würde das Leben stumpf und eintönig werden. Stell dir doch nur mal vor: 
Immer nur glücklich und glücklich und glücklich … Was sollst du nur damit anfangen? 
Diese unglücklichen Augenblicke bringen Leben rein, tun dir Pfeffer unter den Hintern und bringen dich wieder auf Trab. Dann stellt sich dein Appetit wieder ein.
 
Hier bei mir sein heißt: Sei es mit allem, was dich ausmacht. 
Alle Seiten, die guten wie die schlechten, müssen zugelassen werden. 
Es gibt keine Möglichkeit, irgendetwas loszuwerden.
 Niemand wird je etwas los, sondern man lernt langsam, ganz langsam, alles zu akzeptieren. 
Dann kommt es zur Ausgewogenheit zwischen dem Hellen und dem Dunklen, 
und die ist wunderschön. 
Dank dem Kontrast gewinnt das Leben Harmonie.
Versuche also, auch diese Augenblicke zu leben. Mach kein Problem draus. 
Rede dir nicht ein: „Was soll ich nur machen, damit ich nicht mehr so rastlos bin?“ 
Wenn du rastlos bist, sei rastlos. Dies ist mein Rat. 
Bist du unglücklich, dann sei unglücklich und mach kein Ding draus 
– sei einfach unglücklich, was kannst du sonst auch machen?
Es ist wie mit dem Klima: Es ist Sommer und heiß, also was kannst du machen? 
Solange dir heiß ist, sei heiß und schwitze, und wenn es kalt wird, bibbere und genieße es. 
Mit der Zeit wirst du die Wechselbeziehung zwischen den beiden polaren Gegensätzen erkennen. Und der Tag, an dem du verstehst, dass du diese Polarität bist, 
ist ein Tag großer Einsicht und Offenbarung.

Selbst wenn es dir nicht gelingt, genau in der Mitte zu sein, 
versuche trotzdem, in der Mitte zu sein. 
Nach und nach bekommst du ein Gefühl dafür, was „Mitte“ bedeutet. 
Was immer anliegt, Hass oder Liebe, Wut oder Reue, 
denke immer an die polaren Gegensätze und bleibe dazwischen. 
Früher oder später wirst du auf den genauen Mittelpunkt stoßen. 
Hast du ihn einmal erkannt, wirst du ihn nie wieder vergessen, 
denn dieser mittlere Punkt ist jenseits vom Geist.
Dieser Punkt in der Mitte ist genau das, 
was „Spiritualität“ bedeutet."
Osho

1 Kommentar:

  1. Sehr guter Text. Ich mag Osho im Allgemeinen, siene Ansätze sind sehr gut. Aber ich habe mich bisher auch nur wegen seinen Büchern über Tantra mit ihm beschäftigt. Die Meinungen über ihn sind ziemlich gespalten.

    Gruß
    Solvey

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