„Danke, Robert! Und halte das Himmelstor sauber“, hatte vor einem Jahr ein trauernder Fan geschrieben.
Das Blatt Papier lag neben den vielen Blumen, Teelichtern und Nr.-1-Trikots vor dem Stadion von Hannover 96.
Wo Sie, lieber Robert Enke, jetzt sind, kommt keine Post an. Man muss sagen, Gott sei Dank. In dem Brief müssten Sie lesen, dass Ihr Tod nichts verändert hat.
Wer seelische Schwäche in Deutschland zeigt, ist nach wie vor verloren. Die Leistungsgesellschaft akzeptiert nur Knochenbrüche beim Skifahren, Achillessehnenverletzungen beim Hamburg-Marathon. Grippe, Erkältung sind auch o.k., Backenzahnziehen beim Zahnarzt auch.
Wir sind Wölfe.
Rücksichtslos. Wir haben eine Weichei-Angst.
Als Robert Enke vor einem Jahr starb, wollten wir alle, dass wir bessere, sensiblere Menschen werden. Wir wurden es nicht...
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